
Hättest Du das gedacht? 7 ungewöhnliche Dinge, die Kaffeeröster während der Gründung feststellen

… und die Dir keiner erzählt, weil Du vielleicht keine Idee hast, dass es die Fragen dazu überhaupt geben könnte.
Das wäre als Titel zu lang gewesen, aber Du weißt, worum es geht: Um Details und Infos, die Du eigentlich nur in persönlichen Gesprächen erfährst, wenn Du nicht damit rechnest.
Während die Fragen nach der passenden Röstmaschine, der Abluft oder dem Zoll doch irgendwie für jeden Gründer augenscheinlich gleich sind, gibt es andere Dinge, die auch gleich sind, aber die weniger offensichtlich sind.
Wir waren total begeistert, als wir nach den Interviews mit 10 Röstern für “StartUp Stories”, so viele eher ungewöhnliche Gemeinsamkeiten bei der Gründung ihrer Röstereien festgestellt haben.
Um 7 davon geht es hier.
Das erste Sortiment ist vielleicht kleiner als Du denkst
Mit wie vielen Kaffeesorten starten viele Kaffeeröster, was meinst Du? Die Kaffeeröster in unseren Interviews starteten oft mit 3 Kaffees.
Meistens mit zwei Filterkaffees und einem Espresso oder drei Filterkaffees oder zwei Espressi und einem Filterkaffee. Manche mit Single Origins, manche mit Blends, das ist wiederum unterschiedlich.
Weniger als Du dachtest? Das Sortiment wird von alleine größer, weil Kunden nach neuen Kaffees fragen werden.

Jonas von Dreielf Rösthandwerk aus Hildesheim. “Mit viel Fingerspitzengefühl auf den Kunden zugehen. Das ist so ein bißchen die Kunst, glaube ich.”
Begeisterung für das Produkt
Wenn Du Dich nicht für das Produkt Kaffee interessierst, könnte es schwer werden.
Darin sind sich viele Gründer einig. Denn es gibt sie einfach, diese Momente, die etwas härter sind. Da ist es einfach hilfreich, mit einem wunderbaren Produkt zu arbeiten.
Dabei sind es oft die vielfältigen Aromen, die begeistern, aber auch die Vielfältigkeit des Produktes Kaffee insgesamt. Und so kann alleine eine Begeisterung für das Produkt Kaffee manchen Arbeitstag erhellen.
Papier ist geduldig? Der Zeitungsartikel als Game-Changer
Könnte zu Andrang und Aufmerksamkeit führen – der Zeitungsartikel der lokalen Presse. Gerade wenn Du planst, ein Café zu Deiner Kaffeerösterei zu eröffnen, kann ein Artikel zu langen Schlangen vor Deinem Café und zu leeren Regalen führen.
Auf die Frage nämlich, wie sie sich und ihren Kaffee bekannter gemacht haben, kam überraschend oft, genau die gleiche Antwort: Ein Artikel in der lokalen Presse.
Die Power von Empfehlungs-Marketing
Die Welt ist ein Dorf. Und so ist es vor Ort bei vielen der Kaffeeröster auch, die wir befragt haben: Man redet und empfiehlt Dich und Deine Bohnen weiter.
Den Wums und die Tragweite gilt es nicht zu unterschätzen. Ob als Geschenk für die Mutter, den Onkel oder einfach zum Besuch: Dein Kaffee wird für allerlei Anlässe gekauft und mit einem Lächeln übergeben.

Ann-Kathrin von Caraya Coffee aus Berlin. “Ich wollte genauso leckeren Kaffee in Deutschland haben, und weil ich ihn hier nicht gefunden habe, mache ich es selber.”
Wahrscheinlich braucht es eine Fremd-Finanzierung
Nur zwei der von uns interviewten Kaffeeröster haben nicht von einer Fremd-Finanzierung Gebrauch gemacht, weil genug Eigenkapital vorhanden war.
Direkt damit verbunden ist auch der Business-Plan, der das Konzept in Zahlen und Worte fasst. Dieses Dokument hatte in einem Falle sogar fast 100 Seiten.
Dazu kommt, dass es „lebt“, wie ein Kaffeeröster es nannte. Der Plan ist nicht einmal geschrieben und fertig, sondern wird immer wieder angefasst und geändert.
Dabei wird klar: Die Zahlen brauchst Du vor allem für die Bank, die Worte und die Klarheit Deines Konzeptes für Dich.
Kannst Du mitnehmen – Fähigkeiten aus Deinem jetzigen Job
Viele Kaffeeröster profitieren von den Fähigkeiten aus ihren Tätigkeiten „vor dem Kaffee“.
Die meisten sind Quereinsteiger und haben mal etwas anderes gemacht: Sie haben im Vertrieb oder Marketing anderer Produkte gearbeitet, in einer Bank, im Eventmanagement oder in einer globalen Full-Service Werbeagentur.
Diese Fähigkeiten kannst Du nun in Deiner neuen Tätigkeit gut einsetzen. Und sparst Dir damit den Texter, IT-ler, Grafiker, Vertriebler, Buchhalter, oder, oder, oder.
Danke für den Großauftrag?
Einige Kaffeeröster haben schon Großaufträge abgelehnt, weil es sich einfach nicht gelohnt hat.
Auch wenn das Angebot verlockend war, stimmten bei näherer Betrachtung der Waren- und Arbeitsaufwand einfach nicht.
Gerade wenn man startet oder alleine arbeitet kann ein großes Volumen schnell zu Problemen in der Logistik (Menge Rohkaffee, Vorfinanzierung, Tüten, …) und zu einem Engpass in der zeitlichen Planung führen.
Hättest Du das gedacht?
Wir fanden diese Erkenntnisse schon mal echt mega. Vor allem, weil sie von so vielen unserer interviewten Kaffeeröster berichtet werden.
War für Dich auch etwas überraschendes oder ungewöhnliches dabei?
Diese übereinstimmenden Erfahrungen können Dir Entscheidungen erleichtern und Dir Orientierung für Dein Konzept geben.
In den Interviews findet sich noch so viel mehr und vielleicht willst Du mal einen Blick riskieren.
Da geht es um die Krux mit dem Verkauf im Supermarkt, warum Dich mancher für verrückt hält, Deine Festanstellung aufzugeben, warum manche Kunden Dir für diesen einen Tipp sehr dankbar sind und welche Aufgabe alle direkt als erstes abgegeben haben.